31. Oktober 2020 - Nistkastenreinigung in Aubenham

Spatzennest © Günther Weitzer
Spatzennest © Günther Weitzer

Wie in jedem Jahr müssen die Nistkästen der Kreisgruppe kontrolliert und gereinigt werden.

 

Bei unserem Trafohaus in Aubenham sind 8 Nistkästen angebracht. Anhand des Nistmaterials, das im Kasten vorgefunden wird, kann die Vogelart die im Kasten gebrütet hat, bestimmt werden.

 

Die Kohlmeise verwendet überwiegend Moos für ihr Nest, während die kleinere Blaumeise neben Moos oft auch noch Haare, Federn und Dunen benutzt. Der Trauerschnäpper hingegen verarbeitet überwiegend Baumrinde mit Gräsern, Halmen und trockenen Blättern. Die Belegung durch den Kleiber ist die Ausnahme, diesen Nistkasten erkennt man an dem Lehm verklebten Einflugloch.

 

Doch dieses Jahr wurden in den kleineren Nistkästen nur Spatzennester vorgefunden. Das Nest wird nicht besonders sorgfältig gebaut. Das Material wird dabei im Umkreis von ca. 50 Metern gesammelt, dabei ist der Spatz nicht sehr wählerisch. Spatzen verbauen fast alles, z.B. Stroh, Wolle, Papier oder Lumpen. Die Nestmulde wird zur Auspolsterung mit feinen Halmen und Federn ausgekleidet.

 

Die Kontrolle zeigt, dass die kleinen Nistkästen – bis auf einen vom Specht beschädigten – besetzt waren. Der beschädigte Kasten wurde wieder repariert und das vergrößerte Einflugloch mit einer Metallplatte wieder auf die passende Größe (32 mm) für Meisen verkleinert.

 

Auch andere Tiere benutzten die Nisthilfen um ihren Nachwuchs aufzuziehen. Dies zeigen die verlassenen Wespennester.

 

Auch unsere Eulenkästen waren besetzt - allerdings von der Zackeneule, einem Schmetterling. Die orangefarbene Zackeneule Auch bekannt als Zimteule, Zuckereule, Kapuzinereule, Dotterweidenspinner oder Krebssuppe. Die grünen Raupen des Nachtfalters ernähren sich von Weiden- und Pappelblättern. Die zweite Generation der Falter überwintert in frostfreien Verstecken wie Naturhöhlen, unterirdischen Hohlräumen, Felsenkellern oder eben Nistkästen, wo die ersten Tiere bereits ab August angetroffen werden können. Diese Tatsache führte dazu, dass die Zackeneule zum „Höhlentier 2010“ gewählt wurde. Sie steht damit für eine große Zahl an Tierarten, die bei ihrer Überwinterung auf geschützte und frostfreie Rückzugsorte unter Tage angewiesen sind.